Tipps zur Hundeausstellung

"Des menschen freud, des anderen leid"

Hunde-Ausstellungen sind nicht jedermann's Sache. Viele Züchter und Halter von Rassehunden sehen es als notwendiges übel eine Ausstellung zu Besuchen. Viele sammeln Ihre benötigten Ergebnisse für die Zuchtzulassungs-Prüfung und sind dann froh es hinter sich zu haben. Viele besuchen aber auch gerne eine Ausstellung (wie wir), sei es aus der freude am sportlichen Wettbewerb, dass treffen von guten Freunden/Bekannten oder einfach nur das Fachsimplen über die geliebte Rasse.

 

Wir wurden des öffteren schon angesprochen und gefragt, ob das nicht für den Hund viel zu stressig ist? Den ganzen Tag den rummel ausgesetzt zu sein. Viele betiteln dies auch als Tierquälerei.

Also ich kann nur von unseren Erfahrungen sprechen, die wir selbst gemacht haben.

Als Besitzer kennt man seine Hunde am besten (sollte man zumindest) und ich weiß das es unseren überhaupt nichts ausmacht den ganzen Tag auf einer Ausstellung zu verbringen. Klar würden sie Wald und Feld lieber vorziehen, aus Hunde Sicht gesehen, aber sie zeigen weder Stress noch Ängstlichkeit im Ring oder in der Umgebung einer Show. Also schlicht und einfach ist es unseren beiden vollkommen Wurscht im Ring zu stehen. Sie machen immer mit freude mit und freuen sich einfach immer den ganzen Tag mit uns zu verbringen.

 

Es gibt natürlich auch Hunde für die es purer Stress ist an Ausstellungen teilzunehmen, aber diese Hunde sieht man eher selten im Ring, da die meisten Besitzer wissen das sie keinen Ausstellungs-Hund haben und diesen den Stress ersparen.

 

Wenn Ihr vorhabt mit eurem Ridgeback Ausstellungen zu besuchen, dann bereitet Ihn schon früh genug darauf vor. Gewöhnt Ihn auch schon früh an viele Menschen. Sprich, nehmt Ihn mit in die Stadt oder Park, setzt euch mit Ihm auf eine Bank und lasst ihn dem treiben zusehen. Belohnt ihn zwischendurch mit einem Leckerchen oder eurer Stimme, damit der kleine Positiv verstärkt wird.

Wenn er das schon super macht, dann besorgt euch einen Kennel für den kleinen (wir bevorzugen die von Maelson), den braucht Ihr später für die Ausstellungsbesuche so oder so. Dann schaut ob bei euch in der nähe mal eine Ausstellung ist. Wenn ja, nehmt ihr als Besucher teil. Stellt euch am Ring mit dem Kennel auf, legt dem kleinen eine Kuscheldecke von Ihm rein und was zu Kabbern. Dann packt ihr ihn hinen und gewöhnt Ihn so an das treiben um den Ring herum. So haben wir es unseren auch beigebracht und bis jetzt immer nur positive Erfahrungen damit gemacht.

 

Zum Start in die Ausstellungswelt solltet ihr so ein bischen was Wissen, dass vereinfacht euch viele Sachen. Zum Beispiel :

 

Welche Arten von Hundeausstellungen gibt es?

 

  • Spezial-Rassehunde-Ausstellungen der Rassezuchtvereine

Diese Ausstellungen werden von einem Rassezuchtverein ausschließlich für die von ihm betreute Rasse ausgerichtet. Außerhalb der Wintermonate finden diese Veranstaltungen meist draußen statt und sind vom Ambiente eher entspannt und familiär. Auf diesen Ausstellungen können Anwartschaften auf das nationale Championat des jeweiligen Clubs (CAC) und/oder des VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) vergeben werden. 

 

  • Internationale Rassehunde-Ausstellungen

Diese Veranstaltungen werden vom VDH für alle FCI-anerkannten Rassen ausgerichtet. Sie finden meist über mehrere Tage in größeren Hallen statt und stellen je nach Austragungsort größere Anforderungen an den teilnehmenden Hund. Auf diesen Ausstellungen werden Anwartschaften auf das Nationale (CAC) und Internationale Championat (CACIB) vergeben. 

 

  • Nationale Rassehunde-Ausstellungen

Diese Veranstaltungen werden vom VDH für alle FCI-anerkannten Rassen ausgerichtet. Sie finden meist über mehrere Tage in größeren Hallen statt, oft auch in Verbindung mit Internationalen Rassehund-Ausstellungen. Auf diesen Ausstellungen werden Anwartschaften auf das Nationale (CAC) Championat vergeben.

 

 

                                    

In welcher Klasse melde ich meinen Hund an?

 

  • Jüngstenklasse: 6–9 Monate
  • Jugendklasse: 9–18 Monate 
  • Zwischenklasse: 15–24 Monate
  • Offene Klasse: ab 15 Monate
  • Championklasse: ab 15 Monate (nur für Hunde mit bereits erworbenem nationalen oder internationalen Championat, eine Kopie der entsprechenden Urkunde muss mit eingereicht werden) 
  • Veteranenklasse: ab 8 Jahre

Es gibt auch auf Clubschauen eine Puppy Class also Babyklasse : von 3 oder 4 Monaten - 6 Monate

 

Wenn Sie Ihren Hund nun angemeldet (und schon das Meldegeld vorab bezahlt) haben, haben Sie die erste Hürde genommen. Das war aber noch lange nicht alles. 

 

Bitte "vor" der Ausstellung darauf achten,

 

  • Das der Hund in einem super Zustand ist (Ernährungs technisch und Gesundheitlich)
  • sauberes Gebiss
  • ggf. Krallen schneiden
  • die Präsentation des Hundes üben! Im Stand und in der Laufbewegung.
  • Der Hund sollte sich Ordentlich ins Maul schauen lassen und sich am ganzen Körper anfassen lassen (von fremden Personen/Richter)
  • passendes Equipment (Passende Vorführleine für den Hund und Nummernhalter besorgen. Kleinen Leckerchenbeutel besorgen. Einen Kennel besorgen, falls dieser noch nicht vorhanden ist.)

 

Ausstellungskleidung

 

  • Immer ordentlich, aber dem Anlass angemessen
  • Auf jeden Fall farblich zum Hund kontrastierend – dunkle Kleidung für hellen Hund, helle Kleidung für dunklen Hund
  • Keine zu wilden Muster, vor denen die Konturen des Hundes optisch verschwimmen
  • Bequeme Schuhe, in denen man gut laufen kann (passend zum Outfit sei gesagt, also nicht Super edles Bussines Outfit und untenrum ausgelatschte, 15 Jahre alte verranzte Turnschuhe! )
  • Wichtig: Die Kleidung soll stets den Hund in den Vordergrund stellen, nicht den Aussteller !

 

Ich packe meine Ausstellungs-Tasche und nehme mit...

 

  • Meldebestätigung 
  • Impfpass des Hundes 
  • ggf. Ahnentafel
  • Evtl. Attest des Hundes, z.B. wenn ein Zahnverlust vorliegt 
  • Vorführleine
  • Nummernclip oder Armbinde
  • Leckerchen für den Hund (möglichst klein, besonders lecker, möglichst weich)
  • Wassernapf für den Hund
  • Etwas zum Naschen für den Aussteller (alles was den Nerven gut tut) 
  • Liegeplatz oder Kennel für den Hund
  • Kotbeutel

 

Die erste Ausstellung, der Tag beginnt...

 

  • Wenn der Hund gewöhnt ist, morgens gefüttert zu werden, sollte er ein kleines Frühstück erhalten, sich aber nicht vollfressen 
  • Rechtzeitig losfahren, damit man entspannt ankommt
  • Katalog / Startnummer an der Meldestelle abholen 
  • Abschätzen, wann der Hund  ungefähr dran ist 
  • Komfortabel einrichten, damit Hund und Aussteller gemütlich auf ihren Auftritt warten können
  • Hund rechtzeitig ausführen, damit er sich ggfs. noch einmal lösen kann 
  • Den Richter und seine Routinen im Ring beobachten, damit man weiß, wie der Ablauf sein wird

 

Vor den betreten des Rings...

 

  • Den Hund nicht zu früh „wecken“
  • Ausstellungsleine anziehen als Zeichen: „Jetzt geht’s los!“
  • Je nach Außentemperatur ein wenig warmlaufen
  • Dem Hund aber vor dem Gang in den Ring nicht zu viel Beachtung schenken, denn er soll im Ring voll da sein und sich dann ganz auf seinen Vorführer konzentrieren 
  • Rechtzeitig am Eingang zum Ring erscheinen, damit der Ringordner die Anwesenheit überprüfen kann

    ! ! Jeder Hund ist anders...kein Hund läuft nach Schema F ab....mit der Zeit werdet Ihr herausfinden was für euch und euren Hund am Besten ist und wie Ihr am besten zurecht kommt...es sollen lediglich tipp's sein ! !

 

Im Ausstellungs-Ring...

 

  • Am besten der Reihenfolge nach mit den anderen Hunden in der Klasse den Ring betreten
  • Achtung: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, also pünktlich, aufmerksam und konzentriert sein!
  • Im Ring - idealerweise am durch den Ringordner angezeigten Platz - aufstellen, immer aber der Reihenfolge der Startnummern nach 
  • Abstand zu den Nachbarn halten
  • Bei aller Konzentration auf den eigenen Hund immer ein Auge / Ohr auf den Richter und den Ringordner halten 
  • Sind mehrere Hunde in der Klasse gemeldet, hat man während der Einzelvorstellung der anderen Hunde eine kleine Verschnaufpause. Jetzt darf der Hund ein wenig entspannen und sollte nicht ständig in Ausstellungspose gehalten werden. (Außer der Richter achtet auch auf die Hunde die nicht dran sind. Um für sich zu vergleichen. Dann sollte der Hund immer in einer guten Position stehen)
  • Achtsam sein – wenn man als nächstes dran ist, den Hund aufmerksam machen, und schon einmal hinstellen, während der Vorgänger zu Ende beurteilt wird
  • Wird man zur Einzelvorstellung gebeten, den Hund möglichst parallel zum Richtertisch aufstellen. Dabei Abstand zum Richtertisch lassen, damit der Richter den Hund aus einer möglichst günstigen Perspektive zu Gesicht bekommt
  • Auf Fragen des Richters kurz und knapp antworten. Versteht man einen ausländischen Richter nicht, hilft der Ringordner weiter. 
  • Üblicherweise wird der Richter zunächst die Zähne des Hundes kontrollieren und den Hund abtasten. Dabei ist es wichtig, den Richter einerseits freien Zugang zu allen Bereichen des Hundes zu gewährleisten (indem man z.B. die eigene Position verändert), andererseits dem Hund Sicherheit durch Körperkontakt zu geben. Ob der Richter selbst das Gebiss des Hundes kontrolliert oder den Aussteller bittet, ihm das Gebiss seines Hundes zu zeigen, hängt vom Richter und der Situation ab. Professioneller wirkt es immer, wenn der Hund die Zahnkontrolle ohne großes Gezappel vom Richter toleriert, und sich auch problemlos am ganzen Körper betasten lässt. In dieser Situation ist es zweitranging, ob der Hund in idealer Ausstellungspose steht. 
  • Nun möchte der Richter das Gangwerk des Hundes sehen. Idealerweise läuft der Hund in lockerem Trab in natürlicher, rassetypischer Haltung neben seinem Vorführer. Die Leine hängt entweder locker durch, oder wird leicht nach oben gehalten. Nicht aber den Hund am Kopf nach oben ziehen! Genauso wenig sollte der Hund hüpfen, galoppieren oder im Paßgang gehen - im Zweifelsfall kurz anhalten und von neuem loslaufen. Wichtig: Nie zwischen den Hund und den Richter laufen – der Hund wird im Ring immer innen geführt. Entweder lässt der Richter einmal auf einer geraden Linie von ihm weg bzw. auf ihn zu laufen und vorher oder anschließend eine Runde im Kreis, oder aber einmal im Dreieck, so dass er das Gangwerk von hinten, von der Seite und von vorne beurteilen kann. 
  • Danach den Hund wieder in angemessener Entfernung zum Richterzelt aufbauen. Hier sollte der Hund möglichst ruhig und immer zwischen Vorführer und Richter stehen.
  • Anschließend nimmt der Vorführer wieder seinen Platz in der Reihe ein und der Hund darf kurz verschnaufen. Jetzt kann der Hund auch mal ein Leckerchen zur Belohnung erhalten! 
  • Ist der letzte Hund der Klasse an der Reihe, den eigenen Hund aufwecken und ordentlich hinstellen. Der Richter wird nun noch einmal alle Hunde vergleichend mustern, sie ggfs. gemeinsam im Kreis oder paarweise auf und ab laufen lassen. Wird der eigene Hund platziert, zeugt es von sportlichem Verhalten, dem Sieger zu gratulieren!
  • Hat der eigene Hund die Klasse gewonnen, für weitere Entscheidungen (CAC, CACIB, Bester Junghund etc.) in Ringnähe bereithalten. Dies gilt auch für zweitplatzierte Hunde in Klassen, die um die Anwartschaften CAC bzw. CACIB stechen, um ggfs. bei der Entscheidung um Reserve-Anwartschaften nachzurücken.
  • Wird der eigene Hund bester seines Geschlechts, muss er noch um den Titel Best of Breed mit dem besten Hund des anderen Geschlechts stechen. 
  • Wird der eigene Hund Rassebester oder Best of Breed, so sollte er später im Gruppenwettbewerb (Internationale Ausstellung) oder im Best in Show-Wettbewerb (RasseSpezialausstellung) erscheinen. Auf Internationalen Ausstellungen erhält der Vorführer zu diesem Zweck eine entsprechende Nachweiskarte, die er bei Betreten des Vorrings / Ehrenrings zeigen muss. 

 

Nach dem Ring...

 

  • Den Hund von Herzen loben, egal ob er erster oder letzter wurde.
  • Ausstellungsleine aus- und Alltagshalsband anziehen
  • Sich einen gemütlichen Platz suchen und ggfs. das weitere Richten beobachten. Nicht nur um zu sehen, wer gewinnt, sondern auch um zu beobachten, wie andere Aussteller ihre Hunde präsentieren und ggfs. noch etwas zu lernen
  • Wenn möglich, dem Hund eine positive Erinnerung an den Ausstellungstag verschaffen. Das kann ein gemeinsamer Spaziergang mit ebenfalls anwesenden Hundefreunden sein, eine besondere Leckerei…. 
  • Zu gegebener Zeit den Richterbericht des eigenen Hundes abholen
  • Abends müde und entspannt heimfahren, in dem Bewusstsein, dass man den schönsten und besten aller Hunde mit nach Hause nimmt.

 

Entweder mag man Ausstellungen oder man hasst sie. Ich glaube so ein zwischen Ding gibt es nicht. Wir mögen Ausstellungen gerne Besuchen und haben auch reichlich spass daran. Auch wenn man nicht immer mit den tollsten Ergebniss nach Hause fährt. Auch wenn manche Richter von euren Hund/en nicht oder nur in maßen überzeugt sind, denkt daran :

 

"Der eigene Hund ist und bleibt der schönste auf der Welt!"